11.09.2009 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 2384
507

Petra Selg möchte B 30 und B 31 verhindern

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(Friedrichshafen) - Sie ist wahlkampferfahren, streitbar und eine Schafferin. Petra Selg von den Grünen möchte erneut in den Bundestag nach Berlin einziehen. Bereits vier Jahre von 2002 bis 2005 hat sie in der Bundeshauptstadt die Fahne für die oberschwäbischen Grünen hochgehalten und in der rot-grünen Koalition mitregiert. Für Selg ist klar, der Bau der B 30 und B 31 muss verhindert werden. Dafür sei mehr in Bildung zu investieren.

Mitgestalten, notwendige Entwicklungen anstoßen und dafür kämpfen, dass die Politik nicht nach der Pfeife mächtiger Lobbyisten tanzt, sondern die Menschen, ihre Bedürfnisse und ihre Zukunft im Blick hat. So umschreibt Selg ihre Motivation wieder zu kandidieren. Am Wahlprogramm der Grünen hat sie selber mitgestrickt und in einer Kommission bis zuletzt an den 1.470 Änderungsanträgen gefeilt. Herausgekommen sei das beste Wahlprogramm, das die Grünen für eine Bundestagswahl je hatten, ist Selg überzeugt.

Die Themen hat die 48-jährige intus, angefangen von der Gesundheits- über die Finanz- bis hin zur Verkehrspolitik, die gerade hier am Bodensee heiß gehandelt wird. "Um es gleich klarzustellen: Auf den Bundesstraßen 31 oder 30 geht gar nichts", sagt Selg. Die Prioritäten im Land liegen für sie ganz woanders. Für Petra Selg steht der Ausbau der Südbahn absolut im Vordergrund.

Im Übrigen ist sie überzeugt, dass nach dem 27. September alle Haushaltstitel ohne Tabus auf den Prüfstand kommen. Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik geht für sie eindeutig vor Straßenneubau. Die IZBB-Mittel für den Ausbau von Schulen und Kindergärten findet sie gut angelegt. "Jetzt müssen wir in die Ressource Mensch investieren", sagt Selg. Gute Pädagogen und Lehrer seien gefragt, und die muss man sich richtig ordentlich was kosten lassen.

Ein Umsteuern in der Energiepolitik, wie es die Grünen vorhaben, werde künftig Tausende Arbeitsplätze sichern und neu schaffen. Gerade hier sieht Selg eine der größten Chancen für den Technologiestandort Deutschland, gestärkt aus der Krise zu kommen.

Mit den Bevölkerungsprognosen, die besagen, dass die Bevölkerung in Baden-Württemberg weiter steigen und in den neuen Bundesländern abnehmen wird, kann Selg auch nichts anfangen: "Wir wachsen nicht, wir schrumpfen". Die Grundfrage sei, wie die Politik diesen Prozess steuere. "Wohin wollen wir wachsen und wie viel Wachstum brauchen wir?" Selg gibt sich hier als Realistin und Idealistin zugleich. Der Staat werde nicht mehr für alles und jeden sorgen können. Eine Individualgesellschaft, die darauf bedacht sei seine Interessen durchzusetzen, habe keine Zukunft.

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