Bundesstraße 30 in Oberschwaben
https://www.b30oberschwaben.de/
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17.11.2008 - 23:59 Uhr
Franz Fischer Nr. 1960
344
Franz Fischer
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B 30 soll Verkehr von OGI, B 465 und L 314 schlucken
(Bad Wurzach / Bad Waldsee) - Das geplante "Oberschwäbische Gewerbe- und Industriepark" (OGI) bei Zwings zwischen Bad Wurzach und Bad Waldsee erhitzt nach wie vor die Gemüter. Ein großes Thema ist der Naturschutz, aber auch die Verkehrsanbindung sei alles andere als optimal.
Schützenhilfe erhielt Bad Wurzachs Bürgermeister Bürkle durch die beiden bestellten Gutachter Dipl.-Ing. Gerd-Michael Krüger und Biologe Ulrich Heckes. Krüger erklärte die Eingriffe in die Natur und wie diese ausgeglichen werden können, sodass der gewählte Standort Zwings als verträglich eingestuft wird und das geplante Vorhaben dort verwirklicht werden könnte. Den Bedenken vom Bund für Umwelt und Naturschutz Bad Waldsee, dass das "Kleinod" Rohrsee "deformiert, beeinträchtigt und womöglich zerstört" werden könnte, widersprach Krüger. Auch Ornithologe Georg Heine aus Wangen, der das Gebiet um den Rohrsee gut kennt, griff in die Diskussion ein: "Dieses Gebiet, das Sie bebauen wollen, ist ganzjähriges Nahrungsgebiet der unterschiedlichsten Vogelarten wie zum Beispiel der Brachvogel, die Feldlerche, der Kiebitz und der Goldregenpfeifer." Bürkle erwiderte: "Ihre Argumentation, Herr Heine, war nicht sehr nett und nicht sehr fair. Unsere Untersuchungen haben bisher immer standgehalten." Heine bezeichnete das Ganze als Lotteriespiel und befürchtete, dass die Verhaltensansprüche der Feldlerche nicht genügend berücksichtigt würden, worauf Bürkle erwiderte: "Wir geben uns Mühe und haben sehr genau hingeschaut." Auch Bedenken hinsichtlich der Gefährdung des Grundwassers konnten von Krüger zerstreut werden.
Das zweite Thema ist die Verkehrsanbindung. Der Bürgermeister rechnet mit 400 bis 500 neuen Arbeitsplätzen, was mindestens 800 Personenfahrten pro Tag mehr bedeutet. Hinzu kommt der übliche Schwerverkehr mit mindestens 100 Fahrten pro Tag. Gerhard Maluk (BUND): "Solche Gebiete haben die fatale Neigung, sich gnadenlos auszubreiten." Auch Kuon befürchtete umfangreiche Verkehrsplanungen, da das geplante Industriegebiet Zwings an einem nicht verkehrsgünstigen Punkt liege. Bürgermeister Bürkle bestätigte, dass eine bessere Anbindung an die B 30 bei Bad Waldsee vorgesehen sei, auch um die B 465 Oberessendorf-Bad Wurzach (3.600 Kfz/24h) und L 314 Bad Wurzach-Ravensburg (6.500 Kfz/24h) zu entlasten. Diese Planung sei jedoch unabhängig vom geplanten Gewerbegebiet.
Nach fast dreistündiger, teils heftiger Diskussion, löste Bürgermeister Bürkle die Versammlung auf. Obwohl die Stadt Bad Wurzach heftig unter Beschuss genommen wurde, freut sich Bürkle: "Ich hatte es mir wesentlich schlimmer vorgestellt."
Schützenhilfe erhielt Bad Wurzachs Bürgermeister Bürkle durch die beiden bestellten Gutachter Dipl.-Ing. Gerd-Michael Krüger und Biologe Ulrich Heckes. Krüger erklärte die Eingriffe in die Natur und wie diese ausgeglichen werden können, sodass der gewählte Standort Zwings als verträglich eingestuft wird und das geplante Vorhaben dort verwirklicht werden könnte. Den Bedenken vom Bund für Umwelt und Naturschutz Bad Waldsee, dass das "Kleinod" Rohrsee "deformiert, beeinträchtigt und womöglich zerstört" werden könnte, widersprach Krüger. Auch Ornithologe Georg Heine aus Wangen, der das Gebiet um den Rohrsee gut kennt, griff in die Diskussion ein: "Dieses Gebiet, das Sie bebauen wollen, ist ganzjähriges Nahrungsgebiet der unterschiedlichsten Vogelarten wie zum Beispiel der Brachvogel, die Feldlerche, der Kiebitz und der Goldregenpfeifer." Bürkle erwiderte: "Ihre Argumentation, Herr Heine, war nicht sehr nett und nicht sehr fair. Unsere Untersuchungen haben bisher immer standgehalten." Heine bezeichnete das Ganze als Lotteriespiel und befürchtete, dass die Verhaltensansprüche der Feldlerche nicht genügend berücksichtigt würden, worauf Bürkle erwiderte: "Wir geben uns Mühe und haben sehr genau hingeschaut." Auch Bedenken hinsichtlich der Gefährdung des Grundwassers konnten von Krüger zerstreut werden.
Das zweite Thema ist die Verkehrsanbindung. Der Bürgermeister rechnet mit 400 bis 500 neuen Arbeitsplätzen, was mindestens 800 Personenfahrten pro Tag mehr bedeutet. Hinzu kommt der übliche Schwerverkehr mit mindestens 100 Fahrten pro Tag. Gerhard Maluk (BUND): "Solche Gebiete haben die fatale Neigung, sich gnadenlos auszubreiten." Auch Kuon befürchtete umfangreiche Verkehrsplanungen, da das geplante Industriegebiet Zwings an einem nicht verkehrsgünstigen Punkt liege. Bürgermeister Bürkle bestätigte, dass eine bessere Anbindung an die B 30 bei Bad Waldsee vorgesehen sei, auch um die B 465 Oberessendorf-Bad Wurzach (3.600 Kfz/24h) und L 314 Bad Wurzach-Ravensburg (6.500 Kfz/24h) zu entlasten. Diese Planung sei jedoch unabhängig vom geplanten Gewerbegebiet.
Nach fast dreistündiger, teils heftiger Diskussion, löste Bürgermeister Bürkle die Versammlung auf. Obwohl die Stadt Bad Wurzach heftig unter Beschuss genommen wurde, freut sich Bürkle: "Ich hatte es mir wesentlich schlimmer vorgestellt."