30.05.2008 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 1789
488

Baut MTU bald im Seewald an der B 30?

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(Friedrichshafen) - Bereits seit Wochen sucht die MTU Friedrichshafen händeringend große Gewerbeflächen zum Bau eines neuen Logistikzentrums in der Region. Bereits in Salem stimmten die Einwohner gegen das Logistikzentrum, auch alle Gemeinden, bei denen MTU anklopfte lehnten ab. Nun sieht sich die Stadt Friedrichshafen wieder in der Pflicht. Auch ein mehr als 22 Hektar großes Areal an der B 30 zwischen Friedrichshafen und Meckenbeuren ist im Gespräch. Zur Zeit ist es noch Waldgebiet.

Zur Zeit steht im Friedrichshafener Gewerbegebiet am Flughafen zwar noch eine Gesamtfläche von 12,7 Hektar zur Verfügung, das größte zusammenhängende Grundstück umfasst aber nur 6,1 Hektar. Alleine für das neue Logistikzentrum von Tognum-MTU werden aber 8,5 Hektar benötigt, weitere 11,5 Hektar soll ein neues Werksgelände einnehmen, auf dem die neue zukunftsweisende Motorenserie 1600 gebaut werden soll. Insgesamt sei man, so MTU, auf der Suche nach einer Gesamtfläche von 22 Hektar, möglichst quadratisch.

Wo aber gibt es in Friedrichshafen derart große Flächen? Offiziell ist die Verwaltung derzeit ratlos und hat eine Arbeitsgruppe gebildet. Zahlreiche Flächen werden untersucht. In der Prüfung befinden sich auch ein mehr als 22 Hektar große Fläche im Norden der Stadt: Es ist das Gebiet zwischen der Bundesstraße 30 und der Bahnlinie auf der gesamten Länge zwischen der Liebherr-Halle und Lochbrücke, überwiegend bewaldet. Problematisch ist trotz der aus MTU-Sicht vermutlich ausreichend großen Fläche der Zuschnitt des Grundstücks. Experten äußerten derweil, dass bei einer Ausweisung dieses Areals als Gewerbefläche erhebliche Anstrengungen und vermutlich auch Widerstände zu erwarten seien. Problematisch ist vor allem die Umweltverträglichkeitsstudie, da es sich um ein Waldgebiet handelt. Ausgleichsflächen in dieser Größenordnung dürften in der Stadt nicht leicht zu finden sein. Auch der Zeitplan dürfte schwierig sein. Sollte das Areal behördlich zur Baureife gebracht werden, wäre das frühestens in zwei Jahren möglich, vorausgesetzt, dass es keine Einwände, Klagen oder Bürgerinitiativen dagegen gebe.

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