14.11.2007 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 1562
368

Bürgerinitiative macht gegen B 30 / B 311 Querspange mobil

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(Donaurieden / Erbach / Ersingen / Dellmensingen) - "Mit harten Bandagen" wollen die Donaurieder gegen die neue Variante der Querspange B 311 / B 30 vorgehen, hieß es in der Sitzung des Ortschaftsrats. Zu diesem Zweck werde eine Bürgerinitiative gegründet. Diese soll sich gegen "mehr Lärm, mehr Verkehr und mehr Zerstörung wertvoller Landschaft" engagieren.

Viele waren zur Sitzung gekommen. Auf der einen Seite die Ortschaftsräte aus Donaurieden, auf der anderen die Zuhörer. Einig waren sie sich alle. Der geplante Verlauf der neuen B 311 Querspange zwischen der heutigen B 311 und B 30 schade dem Ort. Auf keinem Fall werden sie sich ruhig stellen lassen.

Ortschaftsrat Fritz-Martin-Fetzer: "Aber sie haben jetzt alle halten die Gosch! gemeint.", zu der Aussage des Regierungspräsidiums Tübingen vor einigen Wochen, dass alle zufrieden seien. Was Fetzer so sauer macht ist die 180-Grad-Wende des Regierungspräsidiums. Zunächst sei die Variante 3.1 rund 200 Meter vor den Haustüren der Ersinger als einzige möglich Lösung verkauft worden. Nun werde eine Trasse in die entgegengesetzte Richtung 500 Meter vor Donaurieden gelegt und wieder als einzig gangbaren Weg bezeichnet. Damit könnten die Donaurieder nie einverstanden sein. Als Argumente führten Fetzer und Ortsvorsteher Werner-Josef Ströbele an, dass auf Donaurieden mehr Lärm, die Zerschneidung der kleinen Donaurieder Gemarkung, Verlust geschützter Landschaft um die Donau-Stauseen und mehr Verkehr aus Richtung Hochsträß und Blaubeuren hin zur Querspange zukommen wird.

Ein weiteres Argument ist die schnelle Realisierung der Umgehungsstraße. Mit Rücksicht auf Erbach sei die auch im Interesse von Donaurieden. Da sei es völlig unverständlich, dass das Regierungspräsidium den Widerstand und damit ein Hinausschieben des Baubeginns geradezu provoziere, gebe es doch mit der Variante 3.3 eine Alternative, die genau zwischen Donaurieden und Ersingen liege.

Für Hartmut Nothelfer waren die Folgen klar: "Jetzt bekommen wir zwei Straßen: Die alte B 311 müssen wir behalten und die neue kommt dazu." Er will auf den Naturschutz setzen. Mit der Zerschneidung des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets Donaustauseen "haben wir Argumente, die sind nicht von Pappe", meinte der Rat.

Anschließend erteilte Ströbele den Zuhörern das Wort. 13 hatten den Weg ins Rathaus gefunden. Sie machten sich unter anderem Sorgen wie sich Donaurieden entwickeln solle. Nach Norden und Osten sei Bauland begrenzt, im Süden die alte B 311 und im Westen nun die Auffahrt zur Querspange geplant. "Die Bauplätze dort kauft uns niemand ab", sagte eine Frau. Die Donaurieder sollten so rasch als möglich ihren Widerstand formieren meinte ein Mann und bot an, die Gründung einer Bürgerinitiative voranzubringen. Sogleich meldeten sich weitere Zuhörer mitzumachen. "Dafür ist jetzt der richtige Zeitpunkt", sagte Ortschaftsrat Karl Hafner.

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