Bundesstraße 30 in Oberschwaben
https://www.b30oberschwaben.de/
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(Biberach) - Die Standortumfrage der IHK Ulm und Bodensee-Oberschwaben bringt interessante Probleme ans Tageslicht, wie vor kurzem bei einem Pressegespräch im Biberacher Parkhotel bekannt wurde. Viele Firmen hätten sich wegen des Tempolimits auf der B 30 zwischen Biberach und Ulm beschwert. Die Polizei sieht ihren Kurs durch sinkende Unfallzahlen bestätigt, die Manager sind sauer.
Eigentlich ging es bei dem Pressegespräch um die Standortuntersuchung der IHK zu Standortfaktoren der Wirtschaftsunternehmen in der Region. Umso überraschender war die Kritik von IHK Bodensee-Oberschwaben Hauptgeschäftsführer Helmut Schnell: "Wir haben sehr viele Beschwerden von Firmen bekommen, was die B 30 zwischen Biberach und Ulm betrifft", diese seien in dem Punkt "Überregionale Erreichbarkeit durch Ausbau der Verkehrsinfrastruktur" geäußert worden. Es gebe eben keine anderen Anschlüsse nach Norden als die A 96 und die B 30. Die Bundesstraße 30 werde, obwohl sie eine stark befahrene und die einzige Nord-Süd Straßenverbindung in der Region ist, stiefmütterlich behandelt. Firmenchefs und Manager seien sauer, da sie zum Beispiel bei Fahrten zum Stuttgarter Flughafen nicht mehr mit 140 km/h fahren können. "War das nötig?", fragte Schnell. Bisher habe man darauf von den Verantwortlichen nur unbefriedigende Antworten erhalten. Wenn man die B 30 als "normale Straße" nutzen wollte, hätte man so viele Millionen Euro für den Ausbau sparen können, so Schnell.
Die zuständigen Verkehrsbehörden und die Polizei können diese Kritik nicht nachvollziehen. "Die Tempobeschränkung auf der B 30 war nicht nur notwendig, sie war überfällig", betonte Joachim Eggensberger, Verkehrsreferent der die am Verfahren Beteiligten vertrat, die auch die Unfallstatistik auf ihrer Seite haben. So ereigneten sich auf der B 30 im vergangenen Jahr im Landkreis Biberach 88 Unfälle. Dabei gab es einen Toten, sechs Menschen wurden schwer, 28 leicht verletzt. 61 der Unfälle ereigneten sich auf den Abschnitten ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. In den ersten vier Monaten nach der Einführung des Tempolimits in diesem Jahr war ein Rückgang um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Darin sind bereits die Glatteisunfälle herausgerechnet. Erstaunlich sei diese Entwicklung angesichts der Tatsache, dass die Unfallzahlen bezogen auf den gesamten Landkreis Biberach weiter steigen.
Zudem müsse beachtet werden, dass die B 30 aus den 60er und 70er Jahren stamme und nicht auf die aktuellen Geschwindigkeiten und Verkehrszuwächse ausgelegt sei. So würde man auf der B 30 auch die selben Beläge vorfinden, die auf Landstraßen verwendet werden. Auch Aquaplaning ist ein großes Problem auf der Strecke. Am schlimmsten sind allerdings die Kurvenradien, die zur Hauptgefahrenquelle werden. Teilweise habe ein Autofahrer lediglich Sichtweiten von maximal 80 Metern. "Die Straße suggeriert etwas, was sie eigentlich von der Substanz nicht hergibt", so Eggensberger.
Auch der Zeitvorteil sei minimal. Der Verkehrsreferent errechnete, dass bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 150 km/h zwischen dem Jordanei und der Kreisgrenze kurz hinter Achstetten der Zeitvorteil maximal 3 Minuten betrage "und Durchschnittsgeschwindigkeit heißt, dass die Spitzen bei 170 km/h liegen müssen", so der Verkehrsexperte. Selbst wenn das Tempolimit nicht von allen akzeptiert wird, so würden Raser konzentrierter als früher fahren, da sie wissen, dass sie eigentlich zu schnell sind, das hätten Beobachtungen der Polizei ergeben, die regelmäßig mit einer Videostreife auf der B 30 Raser ins Visier nimmt.
Das Fazit des Experten: "Es gab im Kreis Biberach noch keine Verkehrsmaßnahme, die eine größere Wirkung erzielt hat, als die Tempobeschränkung auf der B 30."
Haben sich denn auch Firmen im Bereich der IHK Ulm über die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der B 30 beschwert? Dazu könne urlaubsbedingt keine Auskunft gegeben werden, so eine Sprecherin der IHK.
Eigentlich ging es bei dem Pressegespräch um die Standortuntersuchung der IHK zu Standortfaktoren der Wirtschaftsunternehmen in der Region. Umso überraschender war die Kritik von IHK Bodensee-Oberschwaben Hauptgeschäftsführer Helmut Schnell: "Wir haben sehr viele Beschwerden von Firmen bekommen, was die B 30 zwischen Biberach und Ulm betrifft", diese seien in dem Punkt "Überregionale Erreichbarkeit durch Ausbau der Verkehrsinfrastruktur" geäußert worden. Es gebe eben keine anderen Anschlüsse nach Norden als die A 96 und die B 30. Die Bundesstraße 30 werde, obwohl sie eine stark befahrene und die einzige Nord-Süd Straßenverbindung in der Region ist, stiefmütterlich behandelt. Firmenchefs und Manager seien sauer, da sie zum Beispiel bei Fahrten zum Stuttgarter Flughafen nicht mehr mit 140 km/h fahren können. "War das nötig?", fragte Schnell. Bisher habe man darauf von den Verantwortlichen nur unbefriedigende Antworten erhalten. Wenn man die B 30 als "normale Straße" nutzen wollte, hätte man so viele Millionen Euro für den Ausbau sparen können, so Schnell.
Die zuständigen Verkehrsbehörden und die Polizei können diese Kritik nicht nachvollziehen. "Die Tempobeschränkung auf der B 30 war nicht nur notwendig, sie war überfällig", betonte Joachim Eggensberger, Verkehrsreferent der die am Verfahren Beteiligten vertrat, die auch die Unfallstatistik auf ihrer Seite haben. So ereigneten sich auf der B 30 im vergangenen Jahr im Landkreis Biberach 88 Unfälle. Dabei gab es einen Toten, sechs Menschen wurden schwer, 28 leicht verletzt. 61 der Unfälle ereigneten sich auf den Abschnitten ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. In den ersten vier Monaten nach der Einführung des Tempolimits in diesem Jahr war ein Rückgang um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Darin sind bereits die Glatteisunfälle herausgerechnet. Erstaunlich sei diese Entwicklung angesichts der Tatsache, dass die Unfallzahlen bezogen auf den gesamten Landkreis Biberach weiter steigen.
Zudem müsse beachtet werden, dass die B 30 aus den 60er und 70er Jahren stamme und nicht auf die aktuellen Geschwindigkeiten und Verkehrszuwächse ausgelegt sei. So würde man auf der B 30 auch die selben Beläge vorfinden, die auf Landstraßen verwendet werden. Auch Aquaplaning ist ein großes Problem auf der Strecke. Am schlimmsten sind allerdings die Kurvenradien, die zur Hauptgefahrenquelle werden. Teilweise habe ein Autofahrer lediglich Sichtweiten von maximal 80 Metern. "Die Straße suggeriert etwas, was sie eigentlich von der Substanz nicht hergibt", so Eggensberger.
Auch der Zeitvorteil sei minimal. Der Verkehrsreferent errechnete, dass bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 150 km/h zwischen dem Jordanei und der Kreisgrenze kurz hinter Achstetten der Zeitvorteil maximal 3 Minuten betrage "und Durchschnittsgeschwindigkeit heißt, dass die Spitzen bei 170 km/h liegen müssen", so der Verkehrsexperte. Selbst wenn das Tempolimit nicht von allen akzeptiert wird, so würden Raser konzentrierter als früher fahren, da sie wissen, dass sie eigentlich zu schnell sind, das hätten Beobachtungen der Polizei ergeben, die regelmäßig mit einer Videostreife auf der B 30 Raser ins Visier nimmt.
Das Fazit des Experten: "Es gab im Kreis Biberach noch keine Verkehrsmaßnahme, die eine größere Wirkung erzielt hat, als die Tempobeschränkung auf der B 30."
Haben sich denn auch Firmen im Bereich der IHK Ulm über die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der B 30 beschwert? Dazu könne urlaubsbedingt keine Auskunft gegeben werden, so eine Sprecherin der IHK.