17.12.2006 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 1168
361

Polizei wünscht sich Verkehrsleitsystem für die Messe

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(Friedrichshafen) - Jürgen Renz, Leiter des Polizeireviers Friedrichshafen wünscht sich ein Verkehrsleitsystem für die neue Messe Friedrichshafen, wie in den letzten Tagen bekannt geworden ist. Außerdem hält Renz den Ausbau der südlichen und den Bau einer leistungsfähigen nördlichen Zufahrt, sowie den Umbau des Mühlöschknotens zum Kreisverkehr für notwendig, denn die neue Messe ist ein professionelles Unternehmen. Deshalb sollte auch die Infrastruktur genauso professionell sein. Die Realität sieht allerdings anders aus, so kommt die heutige Zufahrt einem Mauseloch gleich, wie Renz zu berichten weiß. "Da kommen dann 45 000 Besucher am Tag und die müssen dann", über die schmale Zufahrt, "durch". Erste Abhilfe könnte hier ein lokales intelligentes Verkehrsleitsystem bringen - zwei Fahrstreifen zur Messe hin und wenn die Veranstaltung aus ist, drei Fahrstreifen wieder weg.

Eine echte Entlastung wird allerdings erst der Bau der neuen 2-bahnigen Bundesstraße 30 zwischen Eschach und Friedrichshafen bringen, mit der die Messe endlich an das überörtliche Straßennetz angebunden wird. Doch diese Pläne liegen noch in der Zukunft. Daher beschäftigt sich derzeit der Kreistag mit dem Thema. Zumindest eine nördliche Zufahrt zur Kreisstraße 7726 in Richtung Hirschlatt und Gerbersthaus zur bestehenden B 30 soll gebaut werden. Baubeginn wäre dann frühestens 2008.

Den Verkehrsfluss bremst, so Renz, auch die Tatsache, dass das Parken bei der Messe nicht automatisch läuft. Daher fordert er auch ein modernes Parkleitsystem mit Automaten und Schranken. Nicht so wie heute: Ein Holzblock, an dem ein Schild mit der Aufschrift "Hier! Parkplatz für Aussteller!" hängt. Ein solches Parkleitsystem dürfe allerdings nicht erst an der Stadtgrenze von Friedrichshafen beginnen. Wenn es nach der Polizei ginge, müssten die elektronischen Schilder schon in Ravensburg, an der B 30, Überlingen und Lindau an der B 31 angebracht werden und anzeigen wo es noch wie viele freie Parklätze gebe. Außerdem könnte das System auch Autofahrer bei Stau schon frühzeitig auf Ausweichstrecken lenken.

Die Messeleitung der Neuen Messe Friedrichshafen verfolgt derzeit die Pläne der Polizei mit Interesse. "Natürlich ist es auch in unserem Sinne, wenn der Verkehr rund um die Messe läuft", so der Pressesprecher Wolfgang Köhle, mehr möchte er allerdings nicht dazu sagen. Auch Friedrichshafens erster Bürgermeister Dieter Hornung sieht sicherlich eine Entlastung. Zuständig sei allerdings die Straßenbauverwaltung und nicht die Stadt. Hornung gibt auch zu, dass die bestehende Messezufahrt nicht optimal ist, allerdings müsse man das eben hinnehmen. Die Straße würde eben auf der Trasse der neuen Bundesstraße 30 liegen. Diese soll, so Hornung, allerdings erst dann gebaut werden, wenn die Bundesstraße 31 fertig ist. Da der Bund die neuen Bundesstraßen bezahlt, schließt er jegliche Bauleistungen der Stadt zum jetzigen Zeitpunkt aus. "Das ist nicht vertretbar", so Hornung, "schon gar nicht angesichts der aktuellen Haushaltssituation". Darüber hinaus habe der dritte Fahrstreifen der Messezufahrt bereits eine Entlastung gebracht, außerdem sei sie allenfalls an 40 oder 50 Tagen im Jahr ausgelastet. Entscheidend für die Stadt sei der Ausbau der B 31, die neue B 30 sei eben ein nachrangiges Projekt.

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