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(Laupheim) - In der Sitzung des Kreistags Biberach am vergangenen Freitag wurde der Weg für den Baubeginn der Laupheimer Nordwesttangente im Jahr 2026 geebnet. Die Straße soll die Verkehrsbelastung in der Laupheimer Innenstadt deutlich reduzieren. Ein erster Schritt wird bereits 2025 mit dem Bau eines Kreisverkehrs an der Kreuzung Ulmer Straße (L 265)/Bronner Straße (K 7519) umgesetzt, um einen Unfallschwerpunkt zu entschärfen.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich nach aktueller Berechnung auf 15,5 Millionen Euro. Damit liegen sie um 7,5 Millionen Euro höher als bei der ersten Kostenschätzung 2017, was vor allem auf gestiegene Baupreise zurückzuführen ist. Der neue Kreisverkehr schlägt mit 1,2 Millionen Euro zu Buche. Die Stadt Laupheim investiert in Arbeiten an der Karl-Schlecht-Straße 274.000 Euro. Die Stadt und der Landkreis Biberach tragen jeweils die Hälfte der verbleibenden 6,7 Millionen Euro, nachdem Fördermittel in Höhe von 8,5 Millionen Euro erwartet werden.
Um die Bauarbeiten möglichst klimafreundlich zu gestalten, wird Abbruchmaterial des ehemaligen Krankenhauses in Biberach verwendet. Insgesamt 36.000 Kubikmeter Recycling-Baustoffe kommen zum Einsatz. Der Materialtransport soll im ersten Quartal 2025 abgeschlossen sein.
Die Linienführung der Nordwesttangente bleibt im Wesentlichen unverändert. Sie beginnt am bestehenden Kreisverkehr an der B-30-Ausfahrt Laupheim Mitte, führt parallel zur B 30 nach Norden und quert diese mit einer Brücke. An der Kreuzung L 265/K 7519 mündet die Trasse in den neuen Kreisverkehr. Ein Radweg in Richtung Achstetten wird im Zuge der Arbeiten ausgebaut.
Kritik am Projekt kam vor allem von den Grünen, die den Nutzen der Maßnahme infrage stellen und auf mögliche Auswirkungen anderer Verkehrsvorhaben wie der Erbacher Querspange hinwiesen. Landrat Mario Glaser wies darauf hin, dass die Fördermittel nur zeitlich begrenzt zur Verfügung stünden. Trotz sechs Gegenstimmen stimmte der Kreistag dem Vorhaben mehrheitlich zu.